Am 25. und 26. Oktober steht die Wien ganz im Zeichen des österreichischen Bundesheers, das sich im Rahmen einer Informations- und Leistungsschau in der Innenstadt präsentiert. Auf dem Programm stehen traditionelle Punkte wie der Aufmarsch und die öffentliche Angelobung von Rekruten auf dem Heldenplatz, dazu werden Eurofighter, Hubschrauber und Panzer vorgeführt. Unter den zahlreichen Schaulustigen bei diesem militärischen Spektakel finden sich für gewöhnlich auch viele Familien mit Kindern, die derlei gerne aus der Nähe sehen möchten. Nicht immer fühlen sich Eltern damit sehr wohl.

Ein Bub spielt mit einer Spielzeugpistole
Sind solche Spielsachen ein Problem für Sie?
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Spielzeugwaffen: Harmlos oder problematisch?

Bereits im kindlichen Alltag sind Waffen in spielerischem Kontext bei vielen Kindern ein Thema. Das beginnt bei Stöcken, die auf dem Spielplatz oder beim Waldspaziergang aufgehoben und in der kindlichen Fantasie zur Schusswaffe umfunktioniert werden. Nahezu jedes Spielzeuggeschäft führt Dinge wie Spritzpistolen, Pfeil und Bogen oder Polizeiausrüstungen inklusive Schusswaffe. Die Gelegenheit, Waffen und militärische Fahrzeuge aller Art einmal live und real in voller Größe zu sehen, etwa auch in einschlägigen Museen, findet der Nachwuchs oftmals spannend.

Auf der anderen Seite sind viele Eltern nicht erfreut darüber, dass ihre Kinder mit Waffen spielen, oder finden nur bestimmte Spielzeugwaffen in Ordnung, während sie andere strikt ablehnen. Neben einer prinzipiell eher pazifistischen Einstellung kann einem gerade in Zeiten omnipräsenten Kriegsgeschehens sehr mulmig dabei sein, derlei im kindlichen Spiel verharmlost zu sehen. Auch an anderer Stelle besteht ein dahingehendes Problembewusstsein: Teilweise wird bereits in Kindergärten ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Kinder bei Faschingsfesten keine Spielzeugwaffen als Teil des Kostüms mitbringen dürfen, und auch bei Kinderflohmärkten wird häufig ein Verbot erlassen, Spielzeugwaffen zu verkaufen. Vielfach wird durch Verbote die Faszination umso größer und Eltern wählen vielleicht einen pragmatische Weg und lassen ihr Kind in einem gewissen Ausmaß mit Waffen spielen in der Hoffnung, dass diese Faszination bald vorübergeht.

Wie geht es Ihnen damit?

Lassen Sie Ihre Kinder mit Spielzeugwaffen spielen – und gelten dabei bestimmte Regeln? Machen Sie Unterschiede, welche Waffen für Sie vertretbar sind und welche nicht, beziehungsweise wo ziehen Sie dabei die Grenze? Wie gehen Sie damit um, wenn Ihr Kind derlei von anderen geschenkt bekommt? Können Sie die kindliche Faszination für Militärisches generell verstehen, oder teilen Sie diese? Werden Sie die Leistungsschau des Bundesheers in Wien besuchen – oder warum nehmen Sie davon bewusst Abstand? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 25.10.2023)