Deutsch ist nicht gleich Deutsch – das merkt man spätestens, wenn man sich erstmals längere Zeit in Österreich aufhält. Im Alltag ist man da rasch mit dem einen oder anderen umgangssprachlichen oder dialektalen Ausdruck konfrontiert, der für Stirnrunzeln und fragende Blicke sorgen kann. Der Kontext gibt nicht immer Aufschluss darüber, was wohl gemeint ist. Teilweise versteht man sogar die einzelnen Komponenten eines Worts oder Begriffs und wird trotzdem nicht schlau daraus, was das Gegenüber einem gerade mitzuteilen versucht.

Ein stirnrunzelnder Mann sieht sein Gegenüber, eine Frau mit dem Rücken zur Kamera, verständnislos an
"Was meinst du mit 'Fluchtachterl'?!"
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Verstehen Sie das?

Ein oft genanntes Beispiel ist in diesem Zusammenhang etwa "Das geht sich nicht aus". So könnte man vermuten, dass man es mit "ausgehen" im Sinne von Freizeitgestaltung zu tun haben könnte, dahinter verbirgt sich jedoch in Wahrheit die Sorge über zeitliche oder räumliche Knappheit, die das Gelingen eines Unterfangens gefährdet. Kündigt jemand an, sein "Gspusi" mitzubringen, vermutet man dahinter vielleicht einen Vierbeiner oder Ähnliches – um dann verwirrt festzustellen, dass es sich um eine Person handelt, mit der dieser turtelt beziehungsweise ein "Panscherl" hat (falls einem dieser Begriff geläufiger ist). Und wird man als "Wunderwuzzi" bezeichnet, weiß man womöglich nicht, ob man geschmeichelt oder beleidigt sein soll und ist schließlich froh, wenn einem auseinandergesetzt wird, dass es sich um eine verniedlichende, leicht spöttische Form des Begriffs "Tausendsassa" vulgo "Alleskönner" handelt. Beispiele wie diese gibt es viele – und nicht selten auch amüsante Anekdoten zu den Missverständnissen, die sich aus der momentanen Verwirrung ergeben haben.

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DER STANDARD

Ihre Wortspende ist gefragt!

Welche Missverständnisse solcher Art haben Sie bereits erlebt? Welche Ausdrücke, die jemand in Österreich benutzt hat, haben Sie so richtig verwirrt? Und mit welchen in Österreich gebräuchlichen Termini haben Sie selbst bei anderen für großes Unverständnis gesorgt? Teilen Sie Ihr Wort oder Ihren Begriff und bescheren Sie anderen mit Ihrer Erklärung ein Aha-Erlebnis! (Daniela Herger, 14.11.2023)