An die 80.000 Menschen fanden sich auf dem Ring vor dem Parlament in Wien ein, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Ein offener Brief unterstreicht die Forderungen der Kundgebung.
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Im Anschluss an die Kundgebung von vergangenem Freitag, als in Wien an die 80.000 Menschen auf die Straße gegangen waren, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren, haben die Veranstalter gemeinsam mit 53 Organisationen, Vereinen und Privatpersonen einen offenen Brief verfasst. Dieser richtet sich an den Bundespräsidenten, die Bundesregierung und die Abgeordneten der demokratischen Parteien. Die zentralen Forderungen lauten "Verantwortung übernehmen", "Solidarität zeigen" und "Wachsamkeit bewahren".

"Rechtsextreme schüren Hass gegen People of Colour, Menschen mit Migrationsbiografie und Zugehörige nichtchristlicher Religionen. Ihre gefährliche Rhetorik zielt darauf ab, Teile unserer Gesellschaft auszuschließen und zu spalten und dabei die Demokratie zu untergraben. Doch wir lassen das nicht zu! Diese Menschen sind ein integraler Teil unserer Geschichte und werden es immer sein", heißt es in dem Brief. "Politiker:innen, die Hass gegen und die Spaltung von Antifaschist:innen, Migrant:innen, People of Colour, Klimaaktivist:innen und politische Gegner:innen fördern, muss von allen Seiten gezeigt werden, dass ihre Ideologien in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Das Treffen Rechtsextremer in Potsdam war auch für Österreich ein Weckruf."

Auch die Wiener Linien bekennen sich zur Vielfalt in der Stadt.
Christian Fischer

Es sei für alle demokratischen Kräfte hoch an der Zeit, zu schauen, wo die eigene Brandmauer bröckelt, und ein starkes Bekenntnis für alle Menschen abzugeben, die in diesem Land leben. "Denn ein Drittel von uns hat eine Migrationsbiografie, und wir sind stolz darauf, diese Vielfalt zu repräsentieren." Jetzt gelte es Demokratie, Sicherheit, Medienfreiheit und allen voran Menschenrechte zu verteidigen.

Unterzeichnet ist der Brief von zahlreichen Organisationen wie Global 2000, Amnesty, Muslimische Jugend, SOS Mitmensch bis hin zu Parteiorganisationen und ÖH. (Michael Völker, 30.1.2024)