Grafenwörth/Ardagger/Wien – Der österreichische Gemeindebund bekommt am 26. Februar einen neuen Präsidenten. Das steht so gut wie fest – genauso wie der Name des obersten Gemeindenvertreters: Johannes Pressl (ÖVP) aus Niederösterreich gilt als gesetzt. Dem Vernehmen nach ist Pressl der einzige Bewerber für die Nachfolge von Alfred Riedl, die Frist für Kandidaturen endete am Montag.

Johannes Pressl bei einer Podiumsdiskussion
Johannes Pressl aus Ardagger wird voraussichtlich Alfred Riedl nachfolgen.
Robert Newald

Pressl ist derzeit Präsident des niederösterreichischen Gemeindebunds und wird das auch bleiben. Der Bürgermeister der Mostviertler Gemeinde Ardagger hat laut STANDARD-Informationen schon in den vergangenen Wochen Gespräche in verschiedenen Länder-Gemeindebünden geführt.

Pressl auf Bundesländer-Tour

Zuvor hatten mehrere mögliche Kandidatinnen und Kandidaten abgewunken. Zur Bewerbung berechtigt sind nur die Präsidentinnen und Präsidenten der Gemeindevertretungen in den Bundesländern. Nachdem Riedl sein Amt wegen der Aufregung über die Grundstücksgeschäfte in seiner Gemeinde ruhend gestellt hatte, hatten Andrea Kaufmann (Vorarlberg) und Erwin Dirnberger (Steiermark) die Amtsgeschäfte interimistisch übernommen. Beide wollten die Präsidentschaft aber nicht auf Dauer.

Alfred Riedl
Alfred Riedl wird wohl zurücktreten – oder abgewählt werden.
APA/EXPA/JOHANN GRODER

Und Alfred Riedl? Er dürfte diese Woche endgültig als Gemeindebund-Präsident zurücktreten, um einer Abwahl zuvorzukommen. Der Gemeindebund hatte Anfang des Jahres seine Statuten geändert, um Riedl notfalls gegen seinen Willen aus dem Amt entfernen zu können.

Riedl gibt Entscheidung bekannt

Riedl hatte im Vorfeld betont, eine Sonderprüfung des Landesrechnungshofs in seiner Gemeinde Grafenwörth abwarten zu wollen. Diese liegt nun vor und fiel kritisch gegenüber der Gemeinde aus. Auf STANDARD-Anfrage erklärt Riedl knapp, seine Entscheidung bekanntzugeben, wenn der Gemeinderat seine Stellungnahme zum Rechnungshof-Bericht formuliert hat. Das soll am Dienstag passieren. (Sebastian Fellner, 19.2.2024)