In eine neue Stadt oder sogar ein neues Land für das Studium zu ziehen ist nicht gerade ein leichter Schritt. Wenn man ihn dann doch wagt, steht man unter Umständen schnell vor einer weiteren Hürde: neue Leute kennenlernen. Schließlich will man in seinen Studienjahren ja nicht völlig vereinsamen. Aber wie geht man das am besten an? Wo trifft man neue Leute?

Einen Studentenjob suchen

Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass man neben seinem Studium irgendwann auch noch einem Nebenjob nachgehen muss, um sich zumindest einen Teil des Studiums zu finanzieren. Der überwiegende Teil der Studierenden jobbt nebenher: Ende November befragte die Arbeiterkammer Studierende in ganz Österreich zu ihrer finanziellien Situation. 80 Prozent gaben an, dass sie im vergangenen Semester berufstätig waren.

Hier ist es gut möglich, dass sich unter den Kolleginnen und Kollegen andere Studierende befinden: beim Job im Vintage-Laden.
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In dem Fall kann man dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Man verdient sich ein bisschen was dazu und findet auch noch Anschluss, indem man sich mit seinen neuen Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen befreundet. Um sicherzugehen, dass sich darunter auch andere Studierende befinden, sucht man sich am besten einen Job in einem hippen Café oder einem angesagten Vintage-Laden.

WG-Mitglieder oder Nachbarn besser kennenlernen

Der wohl offensichtlichste Weg, um neue Leute kennenzulernen: das direkte Umfeld. Wenn man in einer WG oder einem Studierendenwohnheim mit anderen jungen Leuten wohnt, schadet es nicht, den ersten Schritt zu machen und mehr aus einer Zweckgemeinschaft zu machen.

Klickt es nicht so ganz mit den eigenen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern oder man wohnt allein, kann man sich immer noch bei den Nachbarinnen und Nachbarn des eigenes Wohnhauses vorstellen. Vielleicht findet sich dort auch die ein oder andere WG von anderen Studierenden. Bei einer Einladung zum gemeinsamen Spiele- oder Kochabend hat man die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und möglicherweise direkt vor der eigenen Wohnungstür neue Freundschaften zu knüpfen.

Sich engagieren

Wer neben dem Studium und dem möglichen Job noch Zeit übrig hat, kann sich an der Hochschule oder in anderen Organisationen engagieren. Dabei kann man dann auch davon ausgehen, dass die meisten der anderen Engagierten ähnliche Einstellungen und Werte wie man selbst aufweisen und es genügend Gesprächsstoff geben wird.

Auch beim Engagement an der Uni kann man neue Leute kennenlernen.
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Außerdem lernt man dabei nicht nur einiges für das weitere Leben, es sieht auch noch sehr gut im Lebenslauf aus. Und: Im besten Fall tut man auch noch etwas Gutes für andere.

Bei Konzerten oder im Club

Spielt der Lieblings-DJ oder die angesagte Indieband in der neuen Heimat, darf man es natürlich auf keinen Fall verpassen. Hat man noch nicht so viele Bekanntschaften gemacht, kann es natürlich eine große Überwindung sein, allein zu einem Konzert oder in den Club zu gehen. Aber genau dort könnte man vielleicht auf neue Leute treffen. Und zwar solche, die auch gleich denselben Musikgeschmack haben.

Passt schon mal der Musikgeschmack zusammen, könnten sich auch noch andere Gemeinsamkeiten auftun. Man kann sich über die Lieblingskünstler austauschen – und vielleicht sogar zusammen die nächste Clubnacht oder das nächste Konzert besuchen.

Beim Lernen in der Bibliothek

Wo findet man die meisten Studierenden auf einmal? Genau, in der Bibliothek. Besonders in den Lernwochen platzen die Lernräume und Bibliotheken förmlich aus allen Nähten. Und nach einigen Lerntagen, -wochen oder sogar -monaten trifft man immer wieder auf dieselben bekannten Leidensgenossen. Wenn man sich jeden Tag sieht, fängt man nach einiger Zeit vielleicht auch an, sich zu grüßen. Dann muss man nur noch fragen, ob eine gemeinsame Kaffeepause einlegt werden soll.

Hier tummeln sich zahlreiche Studierende und potenzielle Freundschaften: in der Uni-Bibliothek.
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Kleiner Tipp, um hier am leichtesten neue Leute kennenzulernen: Am besten geht man zum Lernen immer wieder in dieselbe Bibliothek und sucht sich dort auch immer wieder denselben Lernbereich.

Neues Hobby oder Sportart ausüben

Wer kein kompletter Sportmuffel ist, sucht sich eine neue Sportart und besucht dafür einen Kurs. Anders als im heute gängigen Fitnesscenter, bei dem man meist für sich allein trainiert, kommt man hier schnell mit den anderen Sportelnden ins Gespräch. Viele Universitäten bieten auch eigene Sportkurse oder Rabattaktionen an, bei denen sich dann mehrheitlich andere Studierende befinden. Beim gemeinsamen Yoga, Volleyball oder vielleicht sogar Segeln braucht es nicht lange, bis man sich einander vorstellt und ins Gespräch kommt.

Ist man nicht ganz so sportlich, gibt es auch die Möglichkeit, ein anderes neues Hobby zu finden und dafür einen Kurs zu besuchen. Egal ob beim Tonkneten im Töpferkurs oder beim gemeinsamen Musizieren im Chor, bei solchen Aktivitäten trifft man schnell auf Gleichgesinnte.

Online auf Apps

Wenn alle Stricke reißen, kann man sich immer noch dem Internet zuwenden. Apps gibt es heutzutage nicht mehr nur zum Dating, sondern auch, um neue Freundschaften zu knüpfen, zum Beispiel Bumble BFF.

Der Vorteil: Man muss keine fremden Personen ansprechen, perfekt also, wenn man doch ein bisschen schüchtern ist. Außerdem kann man sich im Idealfall bereits vor dem ersten Treffen ein wenig austauschen. Man erfährt vorab ein bisschen über die andere Person und kann schon einschätzen, wie viele Gemeinsamkeiten bestehen – und ob man sich überhaupt treffen möchte. (Leonie Razumovsky, 15.3.2024)