Julian Pölsler wird unangemessenes Verhalten am Set vorgeworfen.
Julian Pölsler wird unangemessenes Verhalten am Set vorgeworfen.
imago/Manfred Siebinger

Nachdem sich der Regisseur Julian Pölsler am Montag zu den in einer NDR-Doku vorgebrachten Vorwürfen des Machtmissbrauchs geäußert hat, widerspricht nun die Plattform #we_do! dessen Aussage, er habe das Gespräch mit deren Leiterin Meike Lauggas "gesucht und geführt". "Es stimmt nicht, dass Julian Pölsler sich an #we_do! oder Meike Lauggas gewandt hätte", heißt es am Dienstag in einer Stellungnahme der Anlauf- und Beratungsstelle für Film- und Fernsehschaffende.

Das Gegenteil sei der Fall. So hätten "besorgte Personen aus dem Umfeld der Produktion #we_do! im vergangenen Jahr hinzugezogen, um Schutzkonzepte für die Mitwirkenden an einem Dreh mit Pölsler zu entwickeln". So sei etwa die Crew seitens der Beratungsstelle "mit Informationen versorgt und ein umfangreiches Risikomanagement-Paket empfohlen" worden, über dessen Umsetzung man "keine Kenntnisse" habe.

Kritik an Pölsler

Auch kritisiert die Plattform Pölslers in seinem Statement formulierte Aussage, dass sich die Standards in der Filmbranche seit MeToo in den Vereinigten Staaten wesentlich geändert hätten und er diesen Veränderungen Rechnung trage. Dazu heißt es von #we_do!: "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist schon seit 1979 nicht erlaubt, Anbrüllen und Herabwürdigen widersprechen arbeitsrechtlich schon seit Jahren dem Gebot der 'gegenseitigen Achtung der Würde Anderer auf allen Ebenen am Arbeitsplatz'". (APA, 5.3.2024)