In den kommenden Wochen werden sich wieder Millionen Urlauberinnen und Urlauber auf den Weg nach Kroatien machen, um dort ihre Ferien zu verbringen. Darunter zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher. Bereits im Zeitraum von Jänner bis Ende Mai haben 3,5 Millionen Urlauber das Land besucht und waren für 10,7 Millionen Übernachtungen verantwortlich. Das waren um drei Prozent mehr Übernachtungen als im gleichen Zeitraum im Jahr 2019, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies sogar ein Anstieg von 27 Prozent, wie etwa auf heute.at zu lesen ist.

Die kroatische Stadt Split setzt auf strengere Regeln für Urlauberinnen und Urlauber.
Die kroatische Stadt Split setzt auf strengere Regeln für Urlauberinnen und Urlauber.
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Doch mit den Massen kommen auch die Probleme. So beschwerten sich schon im vergangenen Jahr, also noch vor dem Schengen-Beitritt Kroatiens, Einwohnerinnen und Einwohner der dalmatinischen Stadt Split über Lärm, Müll und Touristen, die im Urlaub ihre guten Manieren vergessen. Der Stadtrat beschloss daher im Mai einen strengen Regel- und Strafenkatalog, um das Treiben in geordnete Bahnen zu lenken. Demnach müssen mit dieser Sommersaison vor allem Touristen, die sich unangemessen verhalten, mit Geldstrafen zwischen 150 und 300 Euro rechen. Ob die Regeln eingehalten werden, überprüfen Beamtinnen und Beamte des Ordnungsamts in Begleitung der Polizei.

Neues Publikum anlocken

Im historischem Zentrum von Split ist es nun verboten, auf der Straße Alkohol zu konsumieren. Damit ist das gesamte Gebiet gemeint, das sich innerhalb der im 17. Jahrhundert erbauten barocken Stadtmauer befindet, Zone A genannt. Dort und in weniger als 100 Metern Entfernung von Schulen und Kindergärten verhängt die Stadt für den öffentlichen Alkoholkonsum ein Bußgeld von 300 Euro. Wert wird auch auf angemessene Kleidung im historischen Zentrum gelegt: Urlauberinnen und Urlauber müssen mit einer Geldstrafe von 150 Euro rechnen, wenn sie im Bikini oder mit nacktem Oberkörper durch das historische Zentrum flanieren.

Für das Urinieren in der Öffentlichkeit, das Schlafen in öffentlichen Parks oder auf Plätzen beträgt die Strafe ebenfalls 300 Euro. Gestraft wird auch, wer seinen Müll nicht richtig entsorgt. Auch der Aufenthalt in Bars und anderen Veranstaltungsorten nach der Sperrstunde kostet 300 Euro extra. Das Besteigen und Sitzen auf historischen und anderen Denkmälern sowie das Baden und Klettern in öffentlichen Brunnen werden ebenfalls mit einem Bußgeld von 300 Euro geahndet. Erbrechen an öffentlichen Orten kostet Täterinnen und Täter 150 Euro. Sein Augenmerk richtet der Stadtrat auch auf das Nutzen und Betreiben unautorisierter Taxis. Gäste und nicht lizenzierte Taxler zahlen 300 Euro Strafe. 

Ein Verbot, das im Stadtrat besonders kontrovers diskutiert, letztendlich jedoch auch beschlossen wurde, wie heute.at berichtet, ist der Verzehr von Speisen und Getränken an öffentlichen Plätzen. Wer in der Zone A der Altstadt mitgebrachte Speisen oder Getränke konsumiert, muss ebenfalls mit einer Geldstrafe von 300 Euro rechnen. Der "Dubrovnik Times" sagte ein Sprecher des Split Tourist Board, dass die Maßnahmen darauf abzielen, das Besucherprofil vor Ort zu ändern. Die Stadt möchte mehr "Familien und Personen anlocken, die Split genießen und die Schönheit der Stadt bewundern". (red, 13.6.2023)

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