Leeres Klassenzimmer
In einer Brennpunktschule in Wien-Floridsdorf sei im Zuge des Krieges in Nahost auch eine "klar judenfeindliche und israelfeindliche Haltung in der Schule" zu Tage getreten, berichtete Schuldirektor Christian Klar.
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Es ist nicht das erste Mal, dass der Wiener Schuldirektor Christian Klar öffentlich vor Radikalisierung und Mobbing im Namen des Islam im Klassenzimmer warnt. Mit dem Krieg in Nahost würden verschiedene Entwicklungen wieder verstärkt zutage treten. Klar leitet eine Brennpunktschule in Floridsdorf und ist auch Bildungssprecher der ÖVP im Bezirk. Er berichtete davon, dass in den Tagen nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel eine "klar judenfeindliche und israelfeindliche Haltung in der Schule" zutage getreten sei, wie er im Interview auf Ö1 sagte. Er habe das auch in einigen Klassen persönlich mit den Schülerinnen und Schülern besprochen. "Aber ich glaube nicht, dass ich bis ins Innere durchgekommen bin bei den Kindern." Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler in der Neuen Mittelschule im 21. Bezirk seien muslimisch.

Klar hatte bereits im Jahr 2015 von Beobachtungen an seiner Schule berichtet, wonach sich teilweise islamistisches Gehabe breitgemacht habe. 2018 sagte er in einem Interview mit dem STANDARD: "Gewaltausbrüche gehören zum Alltag." Klar nannte auch das Phänomen von Religionswächtern, die Druck auf Mitschüler ausüben würden. Am Dienstag sagte er zu den neuen Entwicklungen rund um den ausgebrochenen Krieg in Nahost, dass man nun an seiner Schule "mehr als nur die Spitze des Eisbergs" sehe. Die Grundhaltung hätten die Kinder schon länger gehabt. "Jetzt ist es mit dem Nahostkonflikt ganz stark aufgebrandet."

Dass nun eigens geschulte "Präventionsbeamte" von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) Workshops an Schulen durchführen sollen, wie das Innenminister Gerhard Karner und Bildungsminister Martin Polaschek (beide ÖVP) am Montag ankündigten, begrüßte Parteikollege Klar. "Ich halte all diese Maßnahmen für ganz, ganz wichtig. Ob das Polizisten an der Schule, Workshops oder das Thematisieren im Unterricht ist." Es brauche im Bereich Extremismus an Schulen aber auch klare Regeln und Sanktionsmöglichkeiten, wenn dagegen verstoßen werde.

Video: Extremismuspräventionsworkshops sollen in Schulen sensibilisieren.
APA

Schul-Security-Kräfte "keine schlechte Idee"

Zuletzt brachte Lehrergewerkschafter Thomas Krebs angesichts des zunehmenden Extremismus auch den Vorschlag von externen Schul-Security-Kräften aufs Tapet. Krebs ist Vorsitzender des Zentralausschusses der Wiener LandeslehrerInnen und Fraktionsführer der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG). Klar meinte dazu: "Gar nicht selten bin ich Security vor dem Schulhaus." Externe Personen würden "natürlich Lehrer entlasten", es sei aber auch aufwendig, das umzusetzen. Grundsätzlich halte er den Einsatz von Security-Kräften "nicht für eine schlechte Idee". (krud, 7.11.2023)