Die Landes-SPÖ lud am Samstag zu einer parteiinternen Veranstaltung, ihrer zweiten "Wiener Konferenz". Dabei wurden Anträge verabschiedet, die sich auf eine Abschaffung der Matura sowie die Einführung einer Gesamtschule ohne Schulnoten bezogen. Zudem wurde eine Überarbeitung der 50-Minuten-Einheiten vorgeschlagen: Die Dauer einer Schulstunde solle je nach Unterrichtsgegenstand flexibel gehalten werden. Das Ziel dieser Pläne sei es, ein zukunftsfähiges Bildungssystem zu schaffen, das Chancengleichheit und Qualität gewährleiste. Allerdings trägt die Bundes-SPÖ diese Ideen nicht vollinhaltlich mit.

Eine leere Schulklasse mit Bänken und Sesseln, vereinzelt Bücher am Tisch
Schulreform: Was müsste sich dringend ändern?
APA/HERBERT NEUBAUER

ÖVP und FPÖ geschlossen dagegen

ÖVP und FPÖ reagierten ablehnend und erteilten diesen Ideen eine klare Absage. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bezeichnete die Reifeprüfung als "entscheidenden Meilenstein für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe", nach deren Absolvierung man reif für Beruf oder Studium sei. Deren Abschaffung komme für ihn nicht infrage. Er pochte auch auf die Beibehaltung von Schulnoten und sprach von "Hirngespinsten linker SPÖ-Träumer". Die FPÖ schlug in eine ähnliche Kerbe: Maximilian Krauss, Bildungssprecher der Wiener FPÖ, verortete in den Ideen eine "gefährliche Drohung" und befürchtete eine "Schule ohne Leistung" sowie "unmündige und bildungsferne Bürger".

"Meinungsaffe" dagegen kann dem SPÖ-Vorschlag einiges abgewinnen:

"Homo sum, humani nil a me alienum puto" sieht zwar Reformbedarf, aber eher in anderen Bereichen:

Wie denken Sie darüber?

Ist es Ihrer Meinung nach sinnvoll, die Matura abzuschaffen – und was spricht für Sie dafür oder dagegen? Soll es weiterhin Noten geben, oder sehen Sie dieses System als überholt und reformbedürftig an? Sollen Schulstunden je nach Gegenstand in der Länge variieren können? Welche Reformen erachten Sie sonst noch als notwendig und sinnvoll? Diskutieren Sie im Forum! (Daniela Herger, 20.11.2023)