Von "Rudi, dem Radiohund" kann man sich langsam verabschieden, ebenso vom gerade ausgezeichneten "Moment am Sonntag" und anderen gewohnten Ö1-Formaten: Das Kultur- und Informationsradio des ORF bekommt mit Februar 2024 ein neues Programmschema, das die Stiftungsräte des öffentlich-rechtlichen Medienkonzerns kommende Woche beschließen sollen. Ein Kulturwandel zeichnet sich im Tagesprogramm ab: Ein Tagesmoderator oder eine Tagesmoderatorin soll live durch den Tag führen und Publikum binden.

Bei Ö1 wollte man auf Anfrage zur geplanten Schemaänderung ab 1. Februar 2024 noch nicht Stellung nehmen.

Kein Flächenradio

Ö1 wird damit aber nicht zum Flächenradio wie Ö3, Radio Wien und andere ORF-Regionalradios oder weite Strecken von FM4, sagen Menschen mit Einblick in die Schemapläne. Sendungsformate soll es weiterhin geben – aber nach bisherigen Informationen weniger als bisher, gebündelt und teils in Zeitzonen sortiert.

Wochentags um 16 Uhr etwa sollen sich die Hörerinnen und Hörer des Kultur- und Inforadios fix auf eine Schiene mit Gesundheit, Wissenschaft, Religion, Literatur und auch Talk einstellen können, die etwa auch "Im Gespräch" einbindet.

Podcast-tauglich für jüngeres Publikum

Der Sender soll sich stärker auf Podcast-taugliche Formate konzentrieren, etwa in der Literatur, die sich auch gleich als Materialen etwa für den Schulunterricht eignen. Auch Dokureihen sollen forciert werden. Jüngere Hörerinnen und Hörer sollen gezielter angesprochen werden, etwa auch mit einer neuen Porträtreihe über jüngere Menschen.

Die von der Information jenseits der reichweitenstarken "Journale" gelieferten Formate wie das Wirtschaftsmagazin "Saldo", das Medienmagazin "Doublecheck" und das "Journal-Panorama" sollen auf dem wochentäglichen Sendeplatz um 18.20 Uhr nach dem "Abendjournal" konzentriert werden, heißt es auf dem Küniglberg, wo inzwischen auch Ö1 angesiedelt ist.

Das Schema verspricht auch ein neues Ö1-Musiknachtprogramm etwa mit Mitschnitten von Festivals und Konzerten. (fid, 22.11.2023)