Paxlovid
Fehlt in den Apotheken: das Anti-Covid-Medikament Paxlovid.
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Die Affäre um das in Österreichs Apotheken fehlende Anti-Covid-Medikament Paxlovid nimmt schön langsam grimmige Züge an. Der Mangelverwaltungsversuch von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), der am Samstag angekündigt hatte, dass ab Montag jede Apotheke je eine Packung des antiviralen Mittels lagernd haben werde, ist krachend gescheitert.

Nun beginnt die Phase der Verantwortlichensuche, die ein unglaubliches Ausmaß organisatorischer Intransparenz an den Tag bringt. Laut Rauch fehlt in der Apothekerkammer Aufschluss darüber, wie viel des auf Steuerzahlerkosten angeschafften Paxlovid mittels Privatrezepten verkauft – oder gar vernichtet – wurde.

Hallo! Ist es tatsächlich denkbar, dass in den Apotheken tausende Packungen Paxlovid vorsorglich, also ohne akuten Erkrankungshintergrund, über die Budel gingen, ohne dass das dem Ministerium, dem die Chargen ja gehörten, rückgemeldet wurde? Und: Warum hat man sich im Ministerium nicht rechtzeitig erkundigt? Die Zeche für dieses sträfliche Aneinandervorbeiwirtschaften zahlen jetzt Menschen, die Paxlovid dringend brauchen: die sogenannten Vulnerablen. Sie sollen das Mittel nach Symptombeginn rasch nehmen, um eine schwere Covid-Erkrankung zu verhindern. Stattdessen werden sie von Apotheke zu Apotheke geschickt. Das ist inakzeptabel. (Irene Brickner, 12.12.2023)