Nach der milliardenschweren Insolvenz der Immobiliengesellschaft Signa Holding wird die Ausstattung der Büroräumlichkeiten im Firmensitz im Wiener Palais Harrach versteigert. Das gab das mit der Versteigerung beauftragte österreichische Auktionshaus Aurena Freitagfrüh per Aussendung bekannt. "Unter den Hammer kommen in den ersten drei Auktionen ab sofort über 460 Positionen, die Einblick in René Benkos Machtzentrale geben", heißt es. Mitgeboten werden kann – nach einmaliger Registrierung – ab sofort online. Die Zuschläge erfolgen am 19. Jänner beziehungsweise 2. Februar 2024. Bis Anfang März 2024 soll die Immobilie geräumt sein.
Bei der Auktion wird unter anderem das "Herzstück" des Konferenzraums versteigert, der "Präsidententisch". Er hat einen Durchmesser von mehr als acht Metern und Platz für rund 20 Personen. Dazu gibt es passende Designbürostühle und eine Designhängeleuchte. Aurena bewirbt auch "einen maßgefertigten Raumteiler in Marmorausführung, dessen Neupreis bei rund 60.000 Euro lag". Klopapierhalter in Bronzeoptik sind auch zu sehen. Zu ersteigern gibt es auch ein Elbtower-Modell, drei E-Citybikes, eine Schneekugel sowie weiteres Büromaterial.
Bereits bei Kika/Leiner im Einsatz
Auf der Versteigerungsplattform Aurena war 2021 auch das Herzstück des früheren Möbelkaufhauses Kika/Leiner auf der Wiener Mariahilfer Straße verwertet worden: die berühmte, riesige Leiner-Treppe, die in die oberen Geschoße führte. Aus bautechnischen Gründen sei es der Signa Real Estate nicht möglich gewesen, das Prunkstück in ihr neues Projekt (Kaufhaus Lamarr) zu integrieren, hieß es damals seitens des Unternehmens – so einfach verschrotten wollte man das Ding dann aber auch nicht. Also wurde es zersägt und versteigert – und zwar zu einem guten Zweck. Rund 320 Laufmeter des (nicht denkmalgeschützten) Jugendstilgeländers wurden tranchenweise zugunsten des Wiener Hilfswerks versteigert. Der Erlös: 121.068 Euro.
Die Signa Holding hatte die Insolvenz am 29. November beantragt, im Anschluss daran sind auch einige Signa-Töchter, etwa die Luxusimmobilienschiene Signa Prime sowie die Signa Development, bereits in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert. (ag, gra, APA, 5.1.2024)