Gibt es in einer Partnerschaft nur noch Streit, beginnen viele Paare irgendwann die Sinnhaftigkeit des Miteinanders infrage zu stellen. Womöglich ist sogar etwas Konkretes vorgefallen, wie zum Beispiel ein Seitensprung oder eine andere Art des Vertrauensbruchs. Will man der Beziehung trotzdem noch eine Chance geben, kommt man vielleicht auf die Idee, die Hilfe einer Paartherapeutin oder eines Paartherapeuten in Anspruch zu nehmen – in der Hoffnung, dass man die gemeinsame Krise auf diese Art lösen kann und wieder zueinanderfindet.

Ein Paar sitzt auf einer Couch, im Vordergrund eine Paartheraputin, die sich Notizen macht
Waren Sie schon in so einer Situation?
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Von der Problemanalyse bis zur neuen Annäherung

Zu einer Paartherapie gehört meistens, zunächst die vorhandenen Probleme zu ergründen. Im Betrugsfall kann man versuchen herauszufinden, was dem Fremdgehen vorausgegangen ist, über die Verletzungen und sonstigen Gefühle sprechen und sehen, inwiefern die Beziehung das überstehen könnte. Doch auch andere Probleme können Paare, bei denen in manchen Bereichen die immergleichen Streitthemen aufkommen, zur Paartherapeutin oder dem Paartherapeuten führen. Vielleicht kann man ja selbst nicht so genau benennen, was einen am Verhalten des anderen dermaßen aufregt, und wird sich so darüber klar, was sich hinter der eigenen heftigen Reaktion verbirgt. Möglicherweise sieht man eine Paartherapie auch als Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung wieder zu einer konstruktiven Gesprächsbasis zu finden.

Durch eine Paartherapie kann es möglicherweise gelingen, dass man es (wieder) schafft, auch im Alltag als Paar offen und empathisch miteinander zu kommunizieren und auf dieser Basis eine Zukunftsperspektive für die Beziehung zu entwickeln. Natürlich kann es aber auch passieren, dass man die Paartherapie als überhaupt nicht hilfreich erlebt und dass sich in den Sitzungen nur umso klarer herauskristallisiert, dass die Beziehung keine Chance mehr hat und eine Trennung alternativlos ist.

Ob eine Paartherapie für jemanden überhaupt passend und sinnvoll sein kann, hängt nicht zuletzt mit der eigenen Einstellung zur Materie zusammen. Eher skeptisch ist "franticheck":

Anders sieht das "Echo Lon":

Wie haben Sie das erlebt?

Waren Sie bereits mit einem Partner oder einer Partnerin gemeinsam in Therapie? Was führte dazu? Was haben Sie an der Paartherapie hilfreich gefunden, was vielleicht weniger? Was haben Sie dort über sich und die Beziehung herausgefunden – und konnten Sie Ihre gemeinsamen Probleme letztlich lösen? Und was würden Sie anderen Paaren in einer solchen Situation raten? Posten Sie im Forum! (Daniela Herger, 29.9.2023)