Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Wann öffnet eigentlich der Tiergarten Schönbrunn wieder?

Ab Freitag könnt ihr wieder den Zoo in Wien besuchen. Wobei ihr nur die Tiere in den Außengehegen sehen könnt. Die Innenanlagen bleiben bis 29. Mai zu. Auch Schaufütterungen wird es vorerst keine geben. Damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig beim Eingang stehen, sollen die Besucher im Vorfeld die Tageskarte online kaufen und dabei auch eines der angebotenen Zeitfenster, also wann sie hineingehen wollen, wählen. Das geht übrigens jetzt schon. Tickets gibt’s auch direkt beim Tiergarten. Ist viel los, heißt es aber: Bitte warten! Für Jahreskartenbesitzer gibt es einen Zusatzeingang – beim "Löwentor", erreichbar über den Schlosspark.

Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Ich hätte lieber ein Tier zu Hause. Kann ich das auch ausborgen?

Stell dir vor, das geht wirklich. Das Wiener Tierquartier vergibt auch Pflegetiere – meistens sind das alte, kranke Vierbeiner, die auch täglich ihre Medizin brauchen. Während der Corona-Krise haben sich viel mehr Menschen als sonst gemeldet, die sich zumindest zeitlich befristet um die Tiere kümmern wollen, sagen die Experten vor Ort. Die meisten haben sich für Pflegehunde interessiert. Es rufen aber auch viele Leute an, die ständig einen tierischen Mitbewohner suchen. Der Sprecher des Wiener Tierschutzvereins warnt jedoch: Wenn nach Corona die Menschen wieder mehr arbeiten und weniger Zeit haben, werden wohl viele von ihnen wieder abgegeben. Also besser vorher gut überlegen, ob man sich auch im Nicht-Corona-Alltag um ein Lebewesen kümmern kann.

Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Sind die Tiere im Zoo einsam, wenn keiner kommt?

Wir kennen jedenfalls ein paar, die sich über etwas Gesellschaft freuen würden. Das japanische Meereszentrum macht sich Sorgen um seine Aale, die laut den Experten in Tokio anfangen würden, die Menschen zu vergessen. Die Folge: Sie verstecken sich im Sand vor ihren Pflegern und können dadurch nicht mehr so gut versorgt werden. Also wurde dazu aufgerufen, dass die Menschen virtuell über Videochat ins Aquarium kommen. Nur nicht laut schreien: Das mögen die Aale nicht!

Warum streiten die Politiker jetzt über Corona-Gesetze?

Bist du immer einer Meinung mit deinem Bruder? Deinen Freunden? Deinen Eltern? Eben! Man muss ja nicht gleich streiten, aber unterschiedliche Meinungen gehören gesagt und gehört. Genau das passiert im Parlament, und es ist Teil des Politikeralltags. Die Oppositionsparteien, also jene Fraktionen, die nicht regieren, ärgert etwa, dass es jetzt neue Möglichkeiten gibt, den Zugang zu Veranstaltungen zu regeln. Außerdem konnten sie sich die neuen Regelungen vor dem Beschluss gar nicht genau ansehen – das hätte dann Begutachtung geheißen.

Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Was ist ein Beharrungsbeschluss?

Jetzt wird es kompliziert. In Österreich gibt es im Parlament den Nationalrat, der Gesetze beschließt. Und dann gibt es auch noch den Bundesrat, die sogenannte Länderkammer. Der Name sagt es schon: Hier sitzen Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer. Sie müssen jedem Gesetz, bevor es gilt, zustimmen. Der Bundesrat kann aber auch Nein sagen, weil er ein Gesetz etwa blöd findet. Das ist so bei den Corona-Gesetzen geschehen. Dann hat der Nationalrat die Möglichkeit, dar auf zu beharren – sprich, er kann das Gesetz dennoch absegnen. Der Bundesrat kann also die meisten Gesetze nur verzögern. Es gibt allerdings Aus nahmen – aber das führt jetzt echt zu weit, oder?

Illustration: Fatih Aydogdu, Eva Schuster, Marie Jecel
Und was wurde jetzt überhaupt beschlossen?

Mit dem neuen Gesetz können alle möglichen Veranstaltungen, etwa Konzerte oder Fußballspiele, stattfinden – wenn die Organisatorinnen und Organisatoren bestimmte Regeln einhalten. Dass dann manche reindürfen, andere nicht, gefällt einigen Abgeordneten nicht. Sie fürchten, dass damit nicht nur die Fußballprofis bei "Geisterspielen" gemeint sein könnten, sondern im schlimmsten Fall auch all jene Menschen, die keine Corona-App auf ihr Handy geladen haben. Die Regierung beruhigt: Das sei nicht der Plan. Zeitlich befristen wollte man die neuen Regeln aber auch nicht. (Peter Mayr, Karin Riss, 14.05.2020)