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Wien – Nachdem neue Vorwürfe zum ORF Niederösterreich und die Amtsführung des heutigen ORF-Landesdirektors Robert Ziegler als Chefredakteur bekannt wurden – DER STANDARD berichtete hier über ein neues Dossier – wehrt sich der ORF und die von ORF-Chef Roland Weißmann eingesetzte Evaluierungskommission am Donnerstag gegen "Unterstellungen einiger Medien, die Kommission hätte ein 'Leck' und würde vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit spielen, entschieden zurück".

"Die Kommission arbeitet unter strengsten Verschwiegenheitsvorgaben, alle Mitglieder haben entsprechende Klauseln unterzeichnet. Die Protokolle der bisherigen Aussagen werden derzeit verschriftlicht und liegen somit noch gar nicht vor", sagt Gerhard Draxler, Vorsitzender der Evaluierungskommission. "Die Kommission hat auch keinerlei Interesse daran, dass ihre Arbeit und das Vertrauensverhältnis zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die schon ausgesagt haben oder noch aussagen, gestört wird."

"Schädlich" für die Arbeit des Gremiums

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: "Ich habe die Evaluierungskommission eingesetzt, um die vor Weihnachten erhobenen Vorwürfe unabhängig, weisungsfrei und unter Zusicherung absoluter Vertraulichkeit gegenüber den Kolleginnen und Kollegen aufarbeiten zu lassen. Wenn nun anonym Papiere oder Aussagen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in anderen Medien landen, ist das nicht hilfreich für die Arbeit des Gremiums, sondern schädlich."

Auch Weißmann weist "die substanzlose Unterstellung einiger Medien, diverse Papiere oder Dossiers würden aus der Kommission an die Öffentlichkeit 'geleakt', entschieden zurück".

"Wir haben keinerlei Interesse daran, die Mitarbeiter/innen, die schon ausgesagt haben oder noch aussagen, zu verunsichern", so Weißmann. "Im Sinne einer ungestörten Aufarbeitung und auch des Schutzes der Kolleginnen und Kollegen, die an dieser Aufarbeitung mitwirken, appelliere ich, die Evaluierungskommission ungestört arbeiten zu lassen und nicht durch haltlose Unterstellungen in Misskredit zu bringen." (red, 19.1.2023)