Er soll beruhigend aufs Gemüt wirken, Harmonie schaffen, Kopfschmerzen lindern und die Durchblutung fördern. Ja, sogar Elektrosmog einfangen kann er, sagt man. Der Rosenquarz ist ein wahrer Alleskönner, wie es scheint. Wissenschaftlich kann selbstverständlich keine dieser vermeintlichen Superkräfte nachgewiesen werden. Sie existieren bloß im Reich der Esoterik. Doch der Glaube kann Berge versetzen, heißt es. Man kann auch Placebo-Effekt dazu sagen. Heilsversprechen aller Art sind auch in der Kosmetikbranche allgegenwärtig. Nun sind nicht alle davon hanebüchen, doch bei einigen Trends legt man die Stirn skeptisch in Falten. Um diese wieder loszuwerden, wird etwa ein Massage-Roller aus Rosenquarz empfohlen.

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Mit einem Heilstein zu glatter Haut?
IMAGO/Westend61

Auf beiden Seiten eines Griffes befinden sich Walzen aus dem Mineral. Eine größere für Wangen und Stirn, eine kleinere für die Augenpartie. Einfach über die entsprechenden Gesichtspartien rollen (aber bitte immer nach oben und außen!) und noch schöner werden. Die "heilende Wirkung" des Rosenquarzes soll Spannungen und Stress lösen und irritierte Haut beruhigen.

Wirkt komisch

Abseits der mystischen Komponente mag die sanfte Massage tatsächlich die Durchblutung der feinen Gefäße im Gesicht anregen, was sich in einem rosigen Teint äußert. Und wenn der Roller über Nacht im Kühlschrank gelagert wird, kann sich die kühlende Behandlung positiv auf Schwellungen auswirken. Den gleichen Effekt erzielt jedoch auch ein kalter Esslöffel. Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen. Wer sich durch die Gesichtsmassage mit einem Rosenquarz-Roller wohler in seiner Haut fühlt, vielleicht sogar schöner oder jünger, soll dies gerne tun. Gefährlich wird's aber, wenn Menschen tatsächlich glauben, der Stein hätte heilende Kräfte und wäre durch seine "herzstärkende Wirkung" ein probates Mittel gegen Thrombosen oder Herzinfarkte. Dann wird's unschön – Roller hin oder her. (Michael Steingruber, 5.11.2023)