Ab Rijeka wird es urig. Wir steigen in ein Schiff der Reederei Jadrolinija , das an der Insel Cres vorbei Richtung Süden fährt, ein paar Stopps macht und nach dreieinhalb Stunden den kleinen Hafen von Susak erreicht. Hier beginnt das große Ausladen.

Eine Bucht auf der Insel Susak
Susak ist nur drei Quadratkilometer groß und komplett autofrei.
Thomas Ruzicka

Zu den Passagieren des Katamarans gehören vornehmlich Kroaten, auch Österreicher und Deutsche, die hier eine Immobilie besitzen. Da es auf der Insel kein großes Shopping-Angebot gibt – zwei Lebensmittelgeschäfte, ein paar Wirtshäuser und Cafés –, nehmen sich Insulaner mit, was sie brauchen. Auch Baumaterial ist dabei, schließlich will man am Häuschen Arbeiten vornehmen – nicht immer zum Besseren.

Auf dem Pier warten schon die Einheimischen mit kleinen Traktoren und Schubkarren. Gegen ein Entgelt übernehmen sie den Transport in die beiden Dörfer, die unten am Hafen und oben bei der Kirche liegen. Susak ist autofrei. Und obwohl man in den letzten Jahren alles versucht hat, um das Inselchen zu modernisieren und an den Tourismus anzuschließen, hat der Flecken seinen urigen Charakter bewahrt.

Ein Steinhaus auf der kroatischen Insel Susak
In manchen Steinhäusern auf Susak werden Appartements vermietet.
Thomas Ruzicka

Das liegt daran, dass es kein Grundwasser gibt und die Versorgung über Regenwasser-Zisternen erfolgt. Notfalls kommt ein Wasserschiff vorbei und füllt die Vorräte auf. Die Einheimischen, die hier das ganze Jahr über zurückgezogen leben, vermieten im Sommer ihre Zimmer, Appartements oder die typischen kleinen Steinhäuser. Ein einziges kleines Hotel, das Sansegus, gibt es. Beim Hafeneingang erinnert eine Ruine an einen missglückten Investorenversuch.

Ein weiterer Grund für die angenehme Rückständigkeit der Insel liegt darin, dass sie zwar über eine schöne Landschaft verfügt, aber überall dort, wo nicht Landwirtschaft betrieben wird, die Brombeere undurchdringlich wuchert oder sich das Schilf breitmacht. Abseits gelegene Wege sind daher immer vom Verwachsen bedroht.

Ein sandiger Weg zum Strand auf der Insel Susak
Susak hat herrliche Sandstrände. Die Wege dorthin wuchern manchmal zu
Thomas Ruzicka

Auf der nur drei Quadratkilometer großen Insel gibt es hervorragende Strände und Buchten zu entdecken, oft bedeckt mit feinem Sand. Wein gedeiht hier ebenfalls gut, weshalb Touristen und Einheimische des Abends gerne dem lokalen Traubensaft zusprechen. (Johanna Ruzicka, 7.8.2023)