Tina Turners
Tina Turners "What's Love Got to Do With It" erschien 1984.
IMAGO/United Archives / Valdmanis

Wir geben zu: Manche Fehler erzeugen selbst im streng nach Korrektheit strebenden Fehlerbüro des STANDARD ein Schmunzeln. Liebling der Woche: "In pinken Buchstaben leuchtet die Botschaft dieses Hauses über dem Eingang: Lebensort Vielfalt. Bald wird die Regenbohnenfahne gehisst."

Schön auch: "Sie gab vor, einverstanden zu sein. Als Z. die Wohnungstür versperren wollte, packte sie einen Glaskrug und schlug ihm zwei Mal damit auf den Hinterkopf, bis dieser zerbrach."

An Wahrheitsgehalt fehlt es der Behauptung, Tina Turners epochaler Song What’s Love Got to Do With It? sei 1884 erschienen. Wir täuschten uns im Jahrhundert.

Simply the Best

Mit Fragen der Urheberschaft ist hingegen nicht zu spaßen. Man setzt sich da gerne in die Nesseln, wenn man in Zusammenhang mit Werken die eine erwähnt, auf den anderen aber vergisst. Wer bei der ORF-Serie Schnee mit Brigitte Hobmeier was gemacht hat, ist ziemlich eindeutig. Wir haben es trotzdem geschafft, einiges durcheinanderzubringen. Fakt ist: Die Idee zu dieser spannenden Mysteryserie hatte Michaela Taschek. Entwickelt wurde die im Frühling 2022 im Veneto und in Südtirol gedrehte Story von der im September 2021 verstorbenen Produzentin Ursula Wolschlager und Filmemacherin Barbara Albert, die die Produktion gemeinsam mit Produzentin Gabriela Bacher auch künstlerisch begleiteten. Die Drehbücher schrieben Kathrin Richter und Jürgen Schlagenhof sowie Michaela Taschek. Regie führen Catalina Molina und Esther Rauch. Die Serie Schnee startet am 13. November im ORF. Merken Sie sich den Termin vor. Die verantwortlichen Personen sind durchwegs Könnerinnen, und das stimmt hundertpro.

Zu viele Sitze für die SPÖ

Was war noch? In unserer Vorschau auf die Landtagswahlen in Vorarlberg und der Steiermark gab es eine Grafik zu den Ergebnissen von 2019. Die Ergebnisse waren korrekt, bei der Übertragung zu den Sitzen im steirischen Landtag kam es dann aber zu einem Fehler: Statt zwölf hatte die SPÖ da 18 Mandate und damit gleich viel wie die ÖVP. Kein Schmäh.

Grazer KPÖ verurteilt Untaten der Hamas

Jetzt zu etwas ganz anderem, und damit ist der heitere Teil dieser Kolumne beendet. Zu den antisemitischen Übergriffen auf jüdische Einrichtungen nach den Terrorattacken der Hamas in Israel fehlen die Worte. Journalistinnen und Journalisten haben die Pflicht, zu recherchieren, zu berichten und einzuordnen. Wir stellen also richtig: Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr hat schon vor ihrer Ausladung durch den Präsidenten der steirischen Kultusgemeinde von einer Gedenkfeier die Untaten der Hamas verurteilt.

Präsident Elie Rosen hatte die Ausladung der KP-Funktionäre mit der "über die Jahre hindurch gefestigten, unmissverständlichen Positionierung der Grazer KPÖ gegenüber dem jüdischen Staat" und wegen der Gleichsetzung von Israel und Hamas durch eine KP-Funktionärin begründet.

Vorverlegter Weltkrieg 

Und zweifellos vorschnell waren wir bei der Nachricht, die Kufsteiner Freiluftorgel sei in den 1930er-Jahren zum Gedenken an die gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs errichtet worden. Bei einem Krieg, der 1939 begann, ist das nur schwer möglich. Die Orgel erinnert richtigerweise an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. (Doris Priesching, 7.11.2023)

"Vermurkst" ist die Fehlerkolumne des STANDARD.
DER STANDARD