Was tun mit all den Büchern, die in der Wohnung nur Platz wegnehmen? Und langsam vor sich hinverstauben. Wegwerfen ist keine Option. Ich meine: Wer um Himmels willen schmeißt Bücher weg? Das macht man doch nicht. Auf Ebay stellen oder auf Willhaben anbieten wäre eine Möglichkeit. Doch aus Erfahrung weiß man, dass eine "Geschäftsanbahnung" dort nicht immer ganz friktionsfrei abläuft, mitunter Zeit und auch Nerven kostet.

Zeit, Abschied zu nehmen. Diese Sci-Fi-Bücher finden via Bookbot hoffentlich bald einen neuen Besitzer. So oder so: Ich bin sie jedenfalls mal los und habe wieder Platz im Bücherregal.
Zeit, Abschied zu nehmen. Diese Sci-Fi-Bücher finden via Bookbot hoffentlich bald einen neuen Besitzer. So oder so: Ich bin sie jedenfalls mal los und habe wieder Platz im Bücherregal.
Markus Böhm

Hier kommen Gebrauchtwarenplattformen ins Spiel, die etwas mehr "Convenience" bieten. Via App oder die jeweilige Onlineplattform kann man dort Kleidung, digitale Geräte und eben auch Bücher verkaufen. Gefühlt werden es immer mehr. Denn, so liest man: Re-Commerce, der Onlinemarkt für gebrauchte Gegenstände, boomt. Was mit einem geänderten Konsumverhalten vor allem jüngerer Menschen, Stichwort Nachhaltigkeit, und der aktuell schwierigen Wirtschaftslage zu tun hat, heißt es.

Abholung per "Büchertaxi"

Ich habe mich schließlich für Bookbot entschieden. Das tschechische Unternehmen, Gründungsjahr 2019, ist seit Ende Juni in Österreich aktiv und hat sich auf den An- und Verkauf von gebrauchten Büchern spezialisiert. Anders als beispielsweise auf Willhaben verkauft man sein Buch hier nicht direkt an eine andere Person, sondern eben an Bookbot. Damit dies möglichst reibungslos über die Bühne geht, hat man sich ganz dem Convenience-Gedanken verschrieben. Wer seine Bücher verkaufen möchte, braucht lediglich Fotos davon machen und diese hochladen. Innerhalb von 24 Stunden bekommt man Bescheid, ob sich die Werke zum Verkauf eignen. Wenn ja, übernimmt Bookbot quasi den Rest. Das klappte in meinem Fall ganz hervorragend.

Das tschechische Unternehmen Bookbot ist seit Juni in Österreich aktiv.
Screenshot/Bookbot

Ebenso die Abholung: Denn zumindest in Wien kann man seine Bücher von einem "Büchertaxi" abholen lassen. Also einfach über die Website ein Zeitfenster vereinbaren, die Bücher in eine Box geben und warten bis der Bote klingelt. Dann kommen die Bücher in ein Sammellager, werden noch mal begutachtet, fotografiert und im Online-Shop von Bookbot weiterverkauft. Erst dann bekommt man Geld für seine Bücher.

Reich wird man damit wahrscheinlich nicht: 60 Prozent des Verkaufspreises, abzüglich 1,19 Euro, bekommt man überwiesen. Den Rest erhält Bookbot und deckt damit alle Kosten des Prozesses – von Lagerkosten bis hin zu den Bearbeitungskosten der Bücher. Und was geschieht mit den Büchern, die nicht verkauft werden? Man verkaufe 80 bis 90 Prozent der eingehenden Exemplare, erfährt man. Der Rest werde für karitative Zwecke genutzt oder auch für spezielle Anfragen, etwa von Künstlerinnen und Künstlern, zur Verfügung gestellt. (Markus Böhm, 10.12.2023)