Von welchen Medienmenschen wird man 2024 mehr hören? Von Klaus Webhofer könnte man im kommenden Jahr auch mehr sehen: Der bisherige Radio-Innenpolitikchef des ORF mit markantem Dunkelhaar hat gute Chancen auf die gerade ausgeschriebene Ressortleitung Innenpolitik über alle ORF-Medien von TV bis Online, heißt es auf dem Küniglberg. Die Bewerbungsfrist allerdings läuft noch über Weihnachten bis 10. Jänner.

"Respekt der Mächtigen"

Für die Besetzung der Fachressorts lädt nun die gerade frisch bestellte ORF-Chefredakteurin Gabi Waldner-Pammesberger, in der Führung von Österreichs größter Redaktion zuständig für die multimedialen Fachressorts. Waldner-Pammesberger war vor der Neuorganisation in der ORF-Chefredaktion zuständig für das Radio.

Webhofer hat lange die Ö1-"Journale" moderiert. 2021 wurde er, zurück in der Radio-Innenpolitik, Ressortleiter nach Edgar Weinzettl, der mit 2022 die ORF-Landesdirektion in Wien übernahm.

2011 erhielt Webhofer den renommierten Robert-Hochner-Preis für seine "hervorragenden Radiointerviews, Beiträge und Diskussionsleitungen". Die Jury attestierte ihm anhaltend "auffällige journalistische Leistungen", "Aktualität, Sorgfalt und sprachliche Brillanz sind Kennzeichen seiner journalistischen Arbeit. Seine Interviewtechnik setzt Maßstäbe." Webhofers Arbeitsweise sorge selbst bei "Mächtigen für gebotenen Respekt", schrieb die Jury: "Er lässt ausreden, aber nicht ausweichen."

Was würde dann mit Hans Bürger?

Der bisherige Ressortleiter für Innenpolitik und EU, Hans Bürger (61), wird dann einen neuen Job brauchen – eine Art Chefkommentator war jedenfalls im Gespräch. Bürger leitete das Politikressort schon seit 2002, unter Generaldirektorin Monika Lindner und während der Koalition von ÖVP und FPÖ. Er überdauerte als Politikchef also noch ÖVP/BZÖ, SPÖ/ÖVP und ÖVP/FPÖ sowie die Expertenregierung, in den Ausläufern von ÖVP/Grüne könnte Bürger eine neue Funktion bekommen. (Harald Fidler, 18.12.2023)