Zur Sicherheit halten wir hier einmal die richtigen Vornamen aller Mitglieder der Bundesregierung fest: Karl, Werner, Alexander, Martin, Martin, Magnus, Gerhard, Alma, Leonore, Klaudia, Norbert, Johannes, Susanne, Karoline. Denn wir wissen ja nicht, auf welche Ideen wir im Schreibstress sonst noch kommen. Dass wir den Innenminister öfter, aber wirklich immer versehentlich umbenennen, wurde hier schon einmal besprochen: Herr Karner heißt Gerhard und nicht Gerald. Das bekommen wir mittlerweile auch ganz gut hin. Eine ähnliche Verfehlung leisteten wir uns aber zuletzt bei einer Ministerin: Verkehrsministerin Gewessler heißt Leonore, nicht Eleonore.

leonore gewessler
Gewessler steht auf dem Namensschild, den Vornamen müssen wir uns merken: Leonore.
APA/HELMUT FOHRINGER

Eine weitere Namensverwirrung wäre passender gewesen, hätte die benannte Person einen anderen Job: Eva Klampfer hat mit dem Ralph Mothwurf Orchestra gesungen. Hätte sie Gitarre gespielt, hätte der von uns vermurkste Nachname "Klampfe" immerhin einen Bezug zu ihrem Instrument gehabt.

Vom Spülen und Spielen

Der neue Brunnen im Wiener Helmut-Zilk-Park bringt Teile der Bevölkerung zum Schäumen. Vor allem Boulevardmedien und Social-Media-Nutzende halten die modernen Skulpturen für misslungen. Der Brunnen wurde nicht erst einmal zum Ziel von Vandalismus: Einmal wurde er beschmiert, Anfang November verunreinigten Unbekannte das Wasser und brachten es so zum Schäumen. Allerdings handelte es sich bei der beigefügten Substanz um Spülmittel – und nicht, wie von uns beschrieben, um Spielmittel. Verspielt ist der Brunnen selbst schon genug.

Ein Brunnen mit modernen skulpturen
Manche schäumen wegen dieses modernen Brunnens. Der Brunnen selbst schäumte wegen Spülmittel.
PID / Christian Jobst

Apropos spielen: An sich regelt die Straßenverkehrsordnung, dass Wohnstraßen verkehrsberuhigte Orte sind, an denen Kinder sich sicher austoben können. Dass der Autoverkehr das oft verhindert, haben wir zuerst in einem Selbstversuch mit Ball und Straßenkreide, dann auf einer Tour durch Wiens Wohnstraßen erlebt und geschildert. Für den jüngsten Bericht begleiteten wir eine Stadtanthropologin, die unter anderem zu Wohnstraßen forscht und dazu, warum diese oft kein sicherer Ort für spielende Kinder sind. Ihre Organisation heißt allerdings "Space and Place" – und nicht "Safe and Place", wie von uns und unserem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis behauptet.

Extrasilbe für Dürnstein

Als wir über einen brasilianischen Studenten berichteten, der von São Paulo nach Krems übersiedelt ist, schlossen wir das kleine Porträt mit der Anekdote, dass der junge Mann in der Wachau bereits einen Lieblingswein gefunden habe. Der Tropfen kommt aber von einem Weingut aus Dürnstein, nicht aus "Dürrenstein".

Am vergangenen Wochenende interviewten wir die Schauspielerin Birgit Minichmayr. Anlass war ihre Rolle in einer neuen Serie. Wir nannten das Werk mehrmals richtig Nachts im Paradies, nur einmal verlegten wir den Schauplatz von Deutschland nach Frankreich und wähnten uns Nachts in Paris.

Kein Nutztierkatapult

Wer auf einer Technologiekonferenz großen Digitalkonzernen Geldgier vorwirft, macht sich nicht nur Freundinnen und Freunde. Die Chefin des nichtkommerziellen Messengerdiensts Signal tat genau das – und musste dennoch nicht Sorge haben, mit Nutztieren beworfen zu werden. Denn als sie sprach, trat sie ins Scheinwerferlicht. Und nicht ins Schweinwerferlicht, wie unser Tippfehler nahelegte. (Sebastian Fellner, 21.11.2023)

ein affe der sich die augen zuhält, darunter der schriftzug
"Vermurkst" ist die Fehlerkolumne des STANDARD:
der standard