Schönes neues Fehlerjahr! Wobei wir noch ein paar Missgeschicke aus 2023 aufarbeiten müssen. In unseren von Vorfreude geprägten Ausblickstexten für 2024 sind uns gleich drei davon passiert. Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker haben wir etwa in der Switchlist empfohlen – allerdings falsch verortet. Das weltberühmte Konzert findet selbstverständlich nicht in der Staatsoper statt, sondern im Großen Saal des Wiener Musikvereins.

Der große Saal des Wiener Musikvereins.
"Prosit Neujahr", hieß es am 1. Jänner aus dem Wiener Musikverein – nicht aus der Staatsoper.
APA/DIETER NAGL

"Biester" und ein langes I

Neu ins Jahr startet auch die ORF-Serie "Biester", über deren eigenartigen Sendeplatz wir berichteten. Die neuen Folgen werden spätnachts abgespielt, um eine Quasi-Alleinausstrahlung im neuen Streamingportal des ORF zu ermöglichen. Unser Bericht stimmte, aber Schauspielerin Fanni Schneider benannten wir im Text in "Sanni" um. Namensfehler griffen sogar innerhalb der Redaktion um sich: In einem persönlichen Beitrag über das neue Jahr schenkte eine Kollegin Etat-Chef Harald Fidler ein falsches langes i für seinen Nachnamen.

Zwei Frauen, beide mit Handy in der Hand
Fanni Schneider (rechts) spielt in der neuen ORF-Serie "Biester" mit und heißt nicht Sanni.
ORF/MR Film/Fabio Eppensteiner

Und noch ein Punkt in der Kategorie "falsche Namen": Wir beleuchteten das fragwürdige Geschäftsmodell eines deutschen Auktionators, der sich in Villen einmietet und seine Waren dort unter dem Titel "Totalauflösung" verkauft. Das ist mindestens verwirrend – genauso wie der Umstand, dass Herr Lindenfeld bei uns im letzten Absatz plötzlich "Lindenberg" heißt.

Beschädigte Hexe

Ein Hoppala unterlief uns auch bei einer sich die Zehennägel schneidenden Hexe. Die Skulptur von Teresa Feodorowna Ries ist im neuen Wien-Museum zu sehen, samt der einen oder anderen Schramme: Das Objekt wurde bei früheren Transporten beschädigt. Das haben wir allerdings erst im Laufe der Recherche im Museum erfahren, davor gingen wir von Schäden durch Vandalismus aus. Die richtige Information schaffte es in den Text, die falsch beschuldigten Vandalen blieben leider in der Bildunterschrift zurück.

Italienische Gewaltenteilung

Auch für dieses Jahr nehmen wir uns fest vor, weniger Fehler zu machen. Immerhin, die meisten unserer Fauxpas sind weniger gravierend als jener des italienischen Abgeordneten Emanuele Pozzolo. Er hat in der Silvesternacht einen Partygast mit seinem Revolver angeschossen – aus Versehen, wie Pozzolo beteuert. Im STANDARD war auf Basis einer Meldung der Austria Presse Agentur (APA) zu lesen, der Politiker habe seinen Gästen bloß seine "Ministerpistole" zeigen wollen. Die Aktion war erstens dumm. Zweitens stellt sich die Frage, was eine "Ministerpistole" ist – und drittens, was ein Abgeordneter des Parlaments damit macht. Das Wort Gewaltenteilung wird hier mit ganz neuer Bedeutung aufgeladen.

Emanuele Pozzolo bei einer pressekonferenz
Emanuele Pozzolo hat ein großes Problem mit seiner kleinen Pistole.
REUTERS/GUGLIELMO MANGIAPANE

Eine Recherche bei der Rom-Korrespondentin der APA hat ergeben: Die Ministerpistole gibt es nur als Schreibfehler, Pazzolo hantierte mit einer Minipistole. Seine "North american arms LR22" misst nur zehn Zentimeter. (Sebastian Fellner, 9.1.2024)

ein affe der sich die augen zuhält, darunter der schriftzug: Vermurkst, die fehlerkolumne
Vermurkst ist die Fehlerkolumne des STANDARD.
der standard