Von welchen Medienmenschen wird man 2024 mehr hören? Erschrecken Sie nicht, wenn Sie dieser Tage vor dem laufenden Fernseher einnicken – und bei diesen vier "Biestern" hochfahren. Es handelt sich um die Darstellerinnen Fanni Schneider, Theresa Riess, Anja Pichler und Mara Romei der gleichnamigen ORF-"Vorstadtweiber"-Nachfolgehoffnung. Und dass Sie ihnen überraschend im Nachtprogramm begegnen könnten, liegt an einem rechtlich notwendigen Kunstgriff, damit der ORF ein bisschen Netflix spielen und die "Biester" im Jänner alleine auf seiner neuen Streamingplattform ORF On zeigen darf.

Fanni Schneider, Theresa Riess, Anja Pichler, Mara Romei stellen die neuen ORF-
Fanni Schneider, Theresa Riess, Anja Pichler und Mara Romei stellen die neuen ORF-"Biester" dar.
ORF Roman Zach-Kiesling Bildbearbeitung DER STANDARD Lukas Friesenbichler

ORF On und ORF-Beitrag

Die neue Streamingplattform ORF On und mehr Möglichkeiten im Streaming – vor allem bei Nachrichteninhalten – beschert das neue ORF-Gesetz ab 1. Jänner ebenso wie den neuen ORF-Beitrag von praktisch allen. Wenn alle – Hauptwohnsitze und Unternehmen – für den ORF zahlen müssen, also auch die bisher GIS-freien Streamer, müsse man auch den Streamingnutzern mehr bieten, argumentiert der ORF.

Rechtlicher Kunstgriff

Rein rechtlich und nach dem Vertrag mit der Produktionsfirma MR muss der ORF die "Biester" spätestens 24 Stunden nach dem für 1. Jänner auf ORF On geplanten Streamingstart auch im herkömmlichen TV zeigen – also bis 2. Dezember. Der ORF plante eine solche erste Ausstrahlung, Stand Dienstag, an einem eher versteckten Sendeplatz.

Bis Dienstag jedenfalls machte der ORF ein Geheimnis daraus, wann und wo er die "Biester" quasi heimlich und vermutlich im Nachtprogramm abspielt, um ORF On mit (fast) streamingexklusivem Content zu starten. Nachts laufen auf ORF 1 Wiederholungen der "Vorstadtweiber", erst als Programmänderung auf den Sender gehoben, aber die sollen nicht Platzhalter für die "Biester" sein, sind ab Mittwoch auch nur noch sieben bis Silvester. Und die erste Staffel der "Biester" hat zehn Folgen.

Was das Publikum bei den "Biestern" erwartet, beschreibt Auftraggeber ORF so: "Zwei beste Freundinnen aus bescheidenen Verhältnissen, die so ziemlich alles dafür tun würden, um ihrem faden Leben zu entkommen. Und zwei Schwestern aus reichem Haus, die es so krachen lassen, dass es selbst für die Eltern schwierig wird, wieder alles geradezubiegen."

Uli Brée hat nach den "Vorstadtweibern" auch die "Biester" geschrieben, die MR produzierte wieder, Regie führten Mirjam Unger und Andreas Kopriva. Als junge "Biester" sind Anja Pichler, Mara Romei, Fanni Schneider und Theresa Riess ("Jeanny – Das 5. Mädchen") zugange. Ebenfalls in der jüngeren Riege zu sehen: Felix Oitzinger, Tamim Fattal, Julian Looman, Felix Kreutzer ("Soko Kitzbühel") und Etienne Halsdorf ("Tage, die es nicht gab").

Und wenn der ORF nach den "Vorstadtweibern" wieder groß ausholt, dürften große und bekanntere Namen nicht fehlen, als da wären: Ursula Strauss, Simon Schwarz, Claudia Kottal, Aleksandar Petrovic, Ines Miro, Annabelle Mandeng, Wolfgang Hübsch, David Oberkogler, Selina Graf, Monica Reyes, Daniela Kong und Oliver Baier. (fid, 27.12.2023)