Von welchen Medienmenschen wird man 2024 mehr hören? Mehrheitseigentümer, Herausgeber und CEO Horst Pirker ordnet seinen Magazinkonzern VGN gerade neu. Magazintitel und Geschäftsbereiche ordnet er weiterhin in eigene Welten, an denen er das jeweilige Management beteiligt. Im Dezember wird der Verleger 65 und will sich aus der operativen Führung zurückziehen. Die Mehrheit an der VGN will er aber behalten.

Horst Pirker sortiert die VGN vor seinem 65. Geburtstag im Dezember neu.
Horst Pirker sortiert die VGN vor seinem 65. Geburtstag im Dezember neu.
Heribert Corn, Bearbeitung DER STANDARD Heidi Seywald

Horst Pirker hält 75 Prozent an Österreichs größter Magazingruppe VGN. Die übrigen Anteile gehören der Fellner-Mediengruppe. In der Vergangenheit hat Pirker Interesse an einer Komplettübernahme gezeigt, mit den Anteilen könnte die Fellner-Gruppe in der Vergangenheit auch Bankenkredite besichert haben, wie sie es etwa laut Grundbuch mit Immobilien tat.

Einen Verkauf von Anteilen an der VGN-Magazingruppe schließt Pirker aus: "Ich habe noch nie, seit ich Eigentümer der VGN bin, an deren Verkauf oder auch nur Teilverkauf gedacht." Pirker hat die Mehrheit an der VGN 2016 vom deutschen Bertelsmann-Konzern übernommen. 2018 holte er sich – zusammen mit den Fellners – mit einer Option aus 2001 auch den "Kurier"-Anteil an der VGN zurück und verkaufte im Gegenzug 2019 die Markenrechte an "Profil" zurück an den "Kurier".

Pirker ist CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung bei der VGN-Magazingruppe. In der VGN Medien Holding GmbH sind neben ihm Claudia Gradwohl (HR, Recht), Helmut Schoba und Susanne Herczeg (Finanzen) als Geschäftsführer eingetragen. Operativ möchte er sich mit seinem 65. Geburtstag am 3. Dezember 2024 zurückziehen. Dass eines seiner fünf Kinder eine Rolle in der VGN übernehmen könnte, will Pirker nicht ausschließen.

Aber, so Pirker: "Die VGN hat selbst tolle junge und jüngere Führungspersönlichkeiten, die ich nicht verlieren will. Deshalb bauen wir auch rechtlich an einer sogenannten 'Weltenstruktur': 'Woman' World, World of 'Trend', World of 'TV-Media', World of 'News', Brutkasten. In den Töchtern der VGN-Gruppe sollen die jeweils letztverantwortlichen Spitzenleute die Möglichkeit haben, sich unternehmerisch zu beteiligen."

Beim Brutkasten ist schon Dejan Jovicevic (43) beteiligt. Bei "News" könnte Helmut Schoba im ersten Halbjahr beteiligt werden. Für die Medienwelten um "Gusto" und "Woman", wo Pirker gerade Herausgeberin Euke Frank abhandenkam, sind bereits seit Anfang 2019 eigene Gesellschaften eingetragen, der "Trend" hat eine eigene Redaktions GmbH.

Die Strukturreform will Pirker "idealerweise" mit Ende 2024 abgeschlossen haben, aber "ohne zeitlichen Stress". (fid, 3.2.2024)